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Tibetisch-buddhistische Meister

S. H. Drikung Kyabgon Chetsang

S. H. Drikung Kyabgon Chetsang, Konchok Tenzin Kunzang Trinley Lhundrup, wurde 1946 in Lhasa geboren. Vom Jahr her entspricht das dem Geburtstag von Buddha Shakyamunis erster Drehung des Dharma-Rades (des Rades der Lehre).
Sein Vater, Dundul Namgyal stammt aus der Tsarong Familie, seine Mutter, Yangchen Drolkar, aus der Rakashar Familie. Er wurde unstrittig als die siebzehnte Drikung Chetsang Inkarnation wiedererkannt.
In jungem Alter verließ Seine Heiligkeit die Familie, um ein religiöses Leben aufzunehmen. Er berichtet: „Ich erinnere mich, zu Seiner Heiligkeit, dem vierzehnten Dalai Lama gebracht worden zu sein, als ich erst viereinhalb Jahre alt war, zur Haarschneide- und Namenszeremonie.
Nicht lange danach, im Jahre 1950, begann die chinesisch-kommunistische Invasion in Tibet.
Er wurde von Seiner Eminenz Gyabra Rinpoche lesen und schreiben gelehrt und erhielt stufenweise Belehrungen, Einweihungen und Übermittlungen, die sowohl dem allgemeinen Hauptteil der Kagyu-Linien-Belehrungen angehören, als auch solche, die exklusiv aus der Drikung Kagyu Linie stammen. Er begann auch, zusammen mit seinem Tutor, dem Ehrwürdigen Ayang Thubten Rinpoche, die größeren und kleineren Wissenschaften zu studieren, wie Grammatik, Medizin, Astrologie etc..
Nur wenige Monate später beobachtete der zwölfjährige Rinpoche mit dem Fernglas auf dem Dach von Drikung Dzog, wie sich chinesische Truppen näherten. Tage später wurde das Kloster überrollt.
In der so genannten ›Kulturrevolution‹ wurde er auf einen Bauernhof zur Arbeit geschickt.
Endlich, im Jahre 1975, kam seine Gelegenheit zu fliehen. Rinpoche floh zu Fuß nach Kathmandu.
Dort hörte er, dass seine Familie in die Vereinigten Staaten entflohen waren, bis auf einen Bruder, der in Dharamsala, Indien, war.
Sein Vater holte ihn in die Vereinigten Staaten. Nach achtzehn Jahren der Trennung wollte er seine Familie vereinen.
Den größten Teil der nächsten drei Jahre verbrachte Rinpoche mit seinen Eltern in Houston, Texas, wo er Englisch lernte. Jeden Nachmittag arbeitete er sechs Monate lang in McDonald Restaurants und verbesserte so seine Sprachkenntnisse.
Während er in den USA war, erhielt S. H. sehr viele Bitten von Drikung Anhängern, nach Indien zurückzukehren und seine Verpflichtungen als Linienoberhaupt wieder aufzunehmen.
Im Oktober 1978 kam er dem nach. Obwohl er seine Mönchsgelübde gehalten hatte, erhielt er sie erneut von S. H. dem Dalai Lama. 1979 leitete Rinpoche die Feier des achthundertsten Geburtstages der Gründung der Drikung Kagyu Linie ab, die um so bewegender war, da sie die Rückkehr der Linie vom Rande der Auslöschung markierte.
Kurz danach ging er in das traditionelle Dreijahresretreat. Sein Retreatmeister war Kyunga Rinpoche. Von da an setzte Rinpoche seine religiöse Übung in den verschiedenen Traditionen des Tibetischen Buddhismus mit vielen Meistern fort, ungeachtet ihrer zugehörigen Religionsgemeinschaft. Zum Beispiel verbrachte er drei Winter im Drukpa Kagyu Kloster, um neben anderen Dingen die besonderen Belehrungen von Mahamudra zu studieren. Er erhielt Übertragungen der Karma Kagyu Linie, der Sechs Yogas von Naropa, von S. H., dem Sechzehnten Karmapa und die Drukpa Kagyu Version derselben Belehrung, von dem Sehr Ehrwürdigen Drukpa Thugse Rinpoche. Er erhielt die Nying Thig Yeshe, die höchsten Belehrungen der Nyingma Tradition, und die Dam Ngag Dzod, die grundlegenden Belehrungen aller acht Linien, von S. H. Dilgo Khentse Rinpoche.
1987 machte S. H. seine erste Weltreise und begann seine Lehrlaufbahn. Nach seiner Rückkehr eröffnete er das Drikung Kagyu Institut, ein Lehrzentrum und Kloster in Dehra Dun, Indien. Am 16. November 1992 weihte S. H. der Dalai Lama das Institut offiziell ein. Die erste Klasse hatte nur zwei Schüler, jetzt aber sind es mehr als 140.
Die Drikung Kagyu Linie hat sechs ihrer Klöster in Tibet restauriert, einschließlich fünf Nonnenklöster. Es gibt mehr als fünfzig Klöster in Ladakh, fünf Klöster in Nepal, fünf neuerbaute Klöster in verschiedenen Teilen Indiens. Drikung Dharma Zentren und Tempel haben sich in Deutschland, Estland, Lettland, Schweden, Malaysia, Taiwan, Chile, Kanada und überall in den USA niedergelassen.

Eine ausführliche Biografie S. H. Drikung Kyabgon Chetsangs ist im O-W-Barth Verlag erschienen.


© Foto A. Binczik
S.H. Drikung Kyabgon Chetsang
Oberhaupt und Linienhalter der Drikung Kagyu Tradition

Eine weitere site: www.dkinstitute.org/

S.E. Garchen Rinpoche, Lama der Drikung-Kagyü-Tradition, wurde 1936 in Osttibet geboren.
Nach 20 Jahren Haft in einem chinesischen Arbeitslager und danach einer Zeit intensiven Bemühens um den Wiederaufbau vieler Drikung-Kagyü-Klöster in Osttibet lehrt Garchen Rinpoche seit 1997 auch im Westen. Die spontane Anerkennung, die ihm entgegengebracht wird, und die stets wachsende Zahl seiner Schüler gründen auf seiner Ausstrahlung von grenzenlosem Mitgefühl.
Seine Belehrungen und Praxisanweisungen sind mehr als theoretische Abhandlungen. Sie kommen direkt aus seiner gelebten Erfahrung und Verwirklichung. Garchen Rinpoche vereint dabei die Essenz aller Methoden der Kagyü- und der Nyingma-Lehre.

Im September 2012 gibt S.E. Garchen Rinpoche Belehrungen in München und im Milarepa Retreat Zentrum, Schneverdingen.

Weitere Informationen hierzu unter www.garchen.de

Khenpo Tsultrim Gyamtso Rinpoche ist 1934 in Kham, Osttibet, geboren.
Sein Name bedeutet Ozean ethischen Verhaltens.
Rinpoche verließ früh sein Elternhaus und unterzog sich bei dem Yogi Lama Zopa Tarchin der buddhistischen Lehre.
Er nahm selbst die Lebensführung eines Yogi an und wanderte durch Ost- und Zentraltibet. In Höhlen und an einsamen Plätzen meditierte er und verwirklichte alle Lehren, die er erhalten hatte.
Der 16. Karmapa führte ihn in die Natur des Geistes ein.
Er erhielt Schlüsselunterweisungen über die »Sechs Yogas von Naropa«, über das »Hevaj-ra-Tantra« und andere tiefgründige Lehren von Dilyak Tenzin Drupon Rinpoche und anderen Meistern.

Seit mehr als einem viertel Jahrhundert reist er lehrend durch die Welt.

Viel Zeit verwendet er darauf, fähige Übersetzer zu fördern, zu lehren und zu trainieren. Unter seiner Obhut tauchen sie ein, in die vielschichtigen Lehrtexte und übersetzen sie mit großer Hingabe und großem Können aus dem Tibetischen in westliche Sprachen.

© Foto A. Binczik